Hyaluronsäure – Besonderheiten und Wirkung

Aus der kosmetischen Hautpflege ist sie längst nicht mehr wegzudenken: Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil vieler Cremes und Masken geworden. Und das mit gutem Grund, denn diese Produkte haben alle eins gemeinsam: Das in ihnen enthaltene Hyaluron soll trockene Haut aufpolstern und mit Feuchtigkeit versorgen.

 

Aus einer Pipette tröpfelt blaue Flüssigkeit.
Eine Frau spritzt sich mit beiden Händen Wasser ins Gesicht.

Was ist Hyaluron?

Hyaluronsäure ist eine transparente, gelartige Substanz. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Bindegewebes, verleiht ihm Elastizität und spielt auch beim Wachstum von Zellen und dem Schmieren der Gelenke eine essenzielle Rolle.

Hyaluronsäure ist überall im Körper zu finden. Sie ist zum Beispiel in der Gelenkflüssigkeit enthalten, im Glaskörper des Auges und in den Bandscheiben der Wirbelsäule. Ein Beispiel: Der Glaskörper besteht zu 98 Prozent aus Wasser, das durch lediglich zwei Prozent Hyaluronsäure gebunden wird.

Hyaluron ist in der Lage, auch bei kleinster Menge viel Wasser zu binden und sich auf das 6.000-fache seiner eigenen Masse auszudehnen. Das bedeutet: Ein Gramm Hyaluron kann bis zu sechs Liter Wasser binden!

Was bewirkt Hyaluron?

In der Medizin wird Hyaluronsäure auf vielfältige Weise eingesetzt. Überall dort, wo es an Feuchtigkeit mangelt, ist sie hilfreich. Oftmals handelt es sich bei der Behandlung mit Hyaluron um eine Zufuhr der Substanz, die dem Körper des Patienten fehlt, um wichtige Körperfunktionen zu gewährleisten. Aber auch in der Kosmetik und ästhetischen Chirurgie ist Hyaluron unverzichtbar geworden. Es ist unter anderem ein Bestandteil in folgenden Produkten und Anwendungen:

  • Nasensprays enthalten Hyaluronsäure, um einer trockenen Nasenschleimhaut vorzubeugen.
  • In Pflegemitteln für Kontaktlinsen, aber auch in den Linsen selbst kann Hyaluron enthalten sein, um eine optimale Verträglichkeit zu gewährleisten.
  • Viele Augentropfen gegen trockene, gereizte Augen enthalten Hyaluron.
  • Injektionen in die Gelenke helfen gegen Beschwerden, die durch Arthrose verursacht werden.
  • Hydrogele zur Wundversorgung tragen dank Zufuhr von Hyaluron zu einer schnelleren und erfolgreicheren Wundheilung bei und können Narbenbildung reduzieren.
  • Hyaluronhaltige Injektionen zum Aufpolstern von Falten sind seit Jahren gefragte Leistungen in der ästhetischen Chirurgie.

 

Die Produktion des körpereigenen Hyalurons nimmt mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab. Ab etwa 25 Jahren produziert der Körper immer weniger Hyaluron. Zwangsläufig liegt die Menge des körpereigenen Hyalurons irgendwann unter der, die benötigt wird, um Haut und Gewebe straff zu halten oder Partien mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Daher sind mehrere Alterserscheinungen – Hautfalten, schlaffes Bindegewebe oder Gelenkbeschwerden – vor allem durch fehlendes Hyaluron begründet.

Zum Glück ist die Zufuhr des Wirkstoffs von außen nahezu genauso wirksam wie die körpereigene Herstellung, wenn es darum geht, durch Hyaluronmangel bedingte Probleme zu behandeln.

Wie wird Hyaluron angewendet?

Hyaluron in der Nahaufnahme: Es ist eine blaue Flüssigkeit mit vielen Bläschen zu sehen.

Die Anwendung der Hyaluronsäure kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen und ist vor allem vom gewünschten Ergebnis abhängig. Zu medizinischen Zwecken hat sich die Injektion in die betroffenen Körperpartien bewährt – sowohl zur Aufpolsterung von Falten als auch zur Behandlung orthopädischer Probleme.

In der Pflege von Haut und Haar ist auch die Zuführung von außen wirksam. Niedrigmolekulare Hyaluronsäure erzielt dabei den besten Effekt, da sie gut durch die obersten Hautschichten dringend kann. Diese Information ist auf den wenigsten Hyaluron-Produkten angegeben, aber die Konsistenz ist eine gute Orientierung: Je flüssiger das Produkt, desto niedrigmolekularer ist das enthaltene Hyaluron und desto tiefer kann es in den Körper gelangen. Shampoos, Seren und leichte Cremes können daher bessere Ergebnisse erzielen als ein festes Produkt wie eine Körperbutter.

Ergänzend zur äußeren Anwendung kann Hyaluron auch in Form von Kapseln eingenommen werden. Dadurch wird nicht nur der gewünschte Effekt verstärkt. Das Hyaluron kann im ganzen Körper seine Wirkung erzielen – davon profitieren insbesondere die Gelenke und das Bindegewebe.

Hyaluronsäure gegen trockene Kopfhaut

Eine Frau stützt ihren Kopf auf die Hand und lächelt zufrieden in die Kamera.

Trockene Haare und eine trockene Kopfhaut sind weit verbreitet. Denn im Alltag gehen wir selten sorgsam mit unserem Haar um, setzen es Zug, Reibung oder Hitze aus. Diese Faktoren begünstigen, dass die schützende äußere Schuppenschicht des Haares aufraut und die Feuchtigkeit aus dem Inneren des Haars verloren geht. Langfristig begünstigt diese Trockenheit weitere Probleme wie eine wunde Kopfhaut, Schuppen, Haarbruch oder Spliss. Können in Ihrem Fall krankheitsbedingte Ursachen für die trockene Kopfhaut ausgeschlossen werden, mangelt es Ihrer Kopfhaut möglicherweise tatsächlich an Feuchtigkeit. Mithilfe einer Hyaluronzufuhr können Sie die Depots Ihrer Kopfhaut wieder auffüllen, um die Versorgung mit Feuchtigkeit wiederherzustellen.

Da kommt die Hyaluronsäure in der Haarpflege recht: Hochkonzentriert zugeführt, lagert sie sich im Haar und der Kopfhaut an, bindet das Wasser während des Haarewaschens und polstert Haar und Haut von innen auf. Kombiniert mit weiteren pflegenden Wirkstoffen, wird etwa dem erneuten Verlust von Feuchtigkeit vorgebeugt und die Schuppenschicht geglättet.

Das fühl- und sichtbare Ergebnis: Das Haar ist voller, erhält einen gesunden Glanz und lässt sich besser kämmen. Anders als bei einer Behandlung mit pflegenden Ölen, wird das Haar durch Hyaluron nicht beschwert - es eignet sich daher auch für feines Haar. Wer unter trockenen Schuppen oder juckender Kopfhaut leidet, kann diese Beschwerden ebenfalls mit Hyaluron-Produkten in den Griff bekommen.

Shampoos mit Hyaluron

Der Zusatz von Hyaluronsäure in Shampoos und Spülungen ist eine einfache und effektive Methode, Ihre Haare und Kopfhaut mit dem fehlenden Hyaluron zu versorgen. Immer mehr Frisöre empfehlen die Anwendung eines hyaluronhaltigen Shampoos zur Bekämpfung trockener Kopfhaut und Haare.

Wählen Sie daher gezielt ein Produkt, das der zusätzlichen Versorgung mit Feuchtigkeit dient und die wertvolle Hyaluronsäure enthält. Bevorzugt sollten Sie ein Hyaluron-Shampoo ohne Silikone anwenden. Silikone neigen dazu, sich wie ein Film auf die Kopfhaut zu legen und somit die Atmungsfähigkeit einzuschränken. Hautprobleme erscheinen auf diese Weise kurz gelindert, können sich aber langfristig wieder verstärken.